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DIY Leave-In conditioner for curls

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Daher sind feuchtigkeitsregenerierende Pflegeprodukte ein Muss. Mit Locken sind „reichhaltige“ Formulierungen ein Genuss. Ein Trick, der gar keiner ist, ist es diesen Schuß Extrapflege nicht mit den auswaschbaren Produkten, sondern mit Leave-ins zu erreichen. Also Produkte, die man nach der Reinigung auf die Haare gibt und nicht ausspült.

Einen Leave-In Conditioner zu finden, der nicht von austrocknendem Alkohol und anderen unschönen Dingen strotzt, ist nahezu unmöglich. Mal findet man welche, dann funktionieren die aber nicht so gut, wie man es sich vorgestellt hat, dann werden welche ausgelistet…kurz: Ich war gefrustet. Auf nichts ist „Verlass“, als Curly Girl hat man es manchmal nicht so leicht.

Wenn man sich selbst etwas ganz Einfaches mischt, weiß man ganz genau, was und wie viel davon drin ist. Klar, es sind „nur“ Haare, dennoch möchten wir doch alle, gesundes, glänzendes Haar. Natürlich beginnt die Pflege schon bei Ernährung, Wasserzufuhr und Kopfhautgesundheit, aber gerade bei Locken kann man mit Pflege die entweichende Feuchtigkeit gut behandeln.

Was ich von meinem Leave-In Conditioner möchte:

Feuchtigkeit, Geschmeidigkeit, Glanz. Kein sprödes Gefühl und Spliss bzw. Knoten gleich vorbeugen, indem sich die einzelnen Haare von Beginn an nicht so ineinander verwirren. Dabei soll es nicht kleben oder ein Helmchen kreieren, ich persönlich finde Frizz weniger schlimm als zu Tode betonierte (mittels Gel, Haarspray…) Haare. Brr.

Bei der Verwendung von Ölen auf den Haaren muss natürlich gesagt werden, dass

a) einerseits die vielen guten Wirkstoffe in den Ölen auf der Kopfhaut selbst am besten zur Geltung kommen und

b) andererseits Pflege mit Ölen nicht für alle Haarstrukturen die gleichen Vorteile bringt (es kommt dabei auch auf die Art der Anwendung – direkt, gemischt usw – die Regelmäßigkeit – täglich, vor dem Waschen, als Leave-in usw – an)

Die meisten Vorteile von Ölen sind sofort per Internetsuche zu finden – leider gibt es mehr wissenschaftliche Studien zur internen Wirkung als zur externen. Dennoch jetzt endlich weiter zum DIY Leave-In Conditioner:

 

Mandelöl ist das dritte „Wunderöl“ in meiner Creme. Es enthält neben den Vitaminen A, B, D und E auch Potassium, Magnesium, Zink und Protein. Dieser Mix ist ideal für Haarpflege. Es spendet viel Glanz, nährt und kann dadurch Haarwuchs fördern bzw. Haarverlust entgegenwirken. Mandelöl als Glanzpflege trägt man am besten auf feuchtes Haar auf – auch hier gilt es eine gute Dosierung einzuhalten, da es schnell zu fettig werden kann. Auch kann sehr frizziges, verknotetes Haar gelöst werden bzw. kann dieses Öl auch warm/heiß angewendet werden.

Diese äußerst kurze Zusammenfassung zeigt schon: Diese Öle sind hervorragende Multi-Talente und können sehr gut ohne weitere Zusätze sowohl in Haut- als auch Haarpflege eingesetzt werden, besonders bei Trockenheitsproblemen. Wer aber – wie ich zum Beispiel – oft vor dem Waschen schlicht und einfach auf diese Ölkur vergisst oder keine Zeit für einen „Extrawaschtag/gang“ hat, für den ist eine Leave-In Creme wie ich sie mir angerührt habe, besonders empfehlenswert! Man bekommt viel Pflege, ohne sie auswaschen zu müssen – und ohne auszusehen, als müsste man sie auswaschen.

Wie man sich seinen Conditioner (oder natürlich auch Hautpflege!) ansmischt, liegt bei einem selbst. Welche Öle man bevorzugt bzw. in welcher Dosis erfährt man eigentlich nur durch Ausprobieren. Man kann in Haarpflege auch ein paar Tropfen Duftöl hinzugeben (mein Conditioner duftet leicht nach Lavendel, weil ich das in den Haaren sehr mag), ich würde es in der Hautpflege nicht empfehlen. Grundsätzlich empfiehlt es sich mit ganz wenigen Zutaten zu beginnen und erst mit mehr Erfahrung, wie sich die Stoffe miteinander verhalten, mehr beizugeben. Ich habe in meinem Leave-In mehr Mandelöl als Weizenkeimöl, etwa einen Löffel Argan- und Kokosöl. Persönliche Vorlieben! Ein paar Richtlinien sind aber beispielsweise:

Emulgator und Öle summiert auf ca. 30% des Endvolumens, aufgefüllt mit 70% Wasser ergeben leichte, cremige Texturen, mehr Emulsifiert und weniger Wasser sind festere Cremen. Duftstoffe etc sollten erst beigemengt werden, wenn die Masse abgekühlt ist.

  1. So sauber als möglich arbeiten: Den Endcontainer entweder gut reinigen oder neu kaufen, um Schimmelbildung so gut als möglich zu verhindern.
  2. Gemessen wird in der Kosmetikherstellung in Gramm, meiner Erfahrung nach kann man für den Hausgebrauch auch in „etwa-Mengen“ bzw. Milliliter messen – solange man am Ende die gewünschte Konsistenz und Menge bekommt.
  3. Sobald man sich ausgerechnet hat, wie viel man von Wasser und Ölmischung benötigt, muss man beides seperat erhitzen. Beide Bestandteile müssen mindestens 65-70°C erreichen, da sich der Emulgator sonst nicht glatt auflöst. Man sollte es aber auch nicht kochen lassen.
  4. Öl mit dem Emulgator vermengen und vorsichtig mit dem Wasser verühren, gut mischen und abkühlen lassen.
  5. Da es sich hier um natürliche Stoffe handelt, muss man entweder rasch verbrauchen (und im Kühlschrank lagern!) oder Konservierungsstoffe hinzufügen. Ein paar Tropfen Anti-Oxidant wie Vitamin E sind immer gut.
  6. Den Leave-In Conditioner erst abpacken und schließen, wenn er kalt ist, sonst kann Kondenswasser entstehen.

Ich habe für meine Creme Cetearyl Alcohol als Emulgator verwendet, da er besonders einfach und günstig zu haben ist. Andere primäre und sekundäre Emulgatoren sind:

  • Palm Stearic (vegetable based Stearic Acid)
  • Palm Stearic, Polysorbate 60, and Cetearyl Alcohol
  • Sorbitan Monostearate, Polysorbate 60 and Cetearyl Alcohol
  • Sorbitan Monostearate, Polysorbate 60
  • Beeswax and Borax
  • Lecithin und ein sekundärer Emulgator

Ich wollte meine Creme unbedingt letztes Wochenende anrühren und es fehlte mir nur der Cetearyl Alcohol. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich etwas bei Amazon bestellt und mit Prime am selben Tag erhalten. Ich war so begeistert, dass ich es hier erwähnen musste

Ich verwende meinen DIY Leave-In Conditioner nach der Haarwäsche, also ca. 2-3x die Woche, in etwa der Menge wie auf dem obigen Bild gezeigt. In die Längen geknetet fühlt sich der Leave-In Conditioner sofort geschmeidig an und zieht ein, ohne dieses silikonig-glatte Gefühl zu hinterlassen, wie es gekaufte Produkte nur allzu oft machen. Im trockenen Zustand sind die Haare nicht fettig, sondern extra geschmeidig.

Mir meine Haarpflege selbst zu machen? Käme mir nie in den Sinn! So viel Arbeit, dafür habe ich keine Zeit!

Wer hätte denn schon gedacht, dass das so einfach ist? Und meine Haare lieben es! Diesen Extraschritt Pflege, also ein paar Tropfen Öl nach der Haarwäsche oä habe ich nun schon lange in meiner Routine, aber so ein cremiger Leave-in war eigentlich immer ein „Ziel“. Nur gibt es leider kaum Produkte auf dem Markt, die mir wirklich zusagen. Zu viele Silikone, oder meistens einfach zu viel Alkohol (=Konservierung).

Selbst herzustellen war eine super Idee, meine Haare sind weich, kaum frizzig, glänzen und kommen mir fast dankbar vor! Wer noch Fragen hat: Die Kommentarbox ist geöffnet.

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