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How to: Augenbrauen – malen nach Zahlen

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Ich habe oft das Gefühl, Augenbrauen verschwinden etwas aus dem Blickfeld der Make-Up-Betrachtung – dabei liegen sie doch im genau im Zentrum und sind meiner Meinung nach sehr wichtig, um ein stimmiges Bild zu bieten. Nachdem ich vor längerer Zeit ein AMU Bild von mir auf Twitter gepostet hatte, bekam ich von einigen Fragen nach meinen Augenbrauen. Es war mir nicht bewusst, dass viele mit ihren Augenbrauen auf Kriegsfuß stehen. Deshalb greife ich das Thema hier mal auf.

Wer kennt sie nicht: Die Katzenbergerischen Stirnbrauen! Unfassbar, der “Künstler” sollte verklagt werden. Damit euch das nicht passiert (tehe), habe ich also mal eine kleine Fotostory gemacht, wie ich meine Augenbrauen natürlich nachzeichne. Inklusive Werkzeug und ein paar Tipps. Nicht erschrecken, ziemlich ungeschminktes Auge:

So sieht mein Augenbereich ohne alles aus, kein Concealer und offensichtlich keine Mascara etc. Anders als viele mache ich meine Brauen immer erst ganz zum Ende der Make-Up Routine, nach Foundation und AMU Blending Marathon. Hat sich bei mir schon so eingebürgert. Für euch mache ich mal eine Ausnahme und fange mit den Brauen an, damit kein megasuperhyper AMU davon ablenkt…hust.

Wie man sieht sind meine Augenbrauen von Natur aus ziemlich dicht und dunkel. Was mir persönlich auch sehr recht ist, nichts schlimmer als unpassend dünne Augenbrauen imho!

Werkzeug:

Es bleibt jedem selbst überlassen, ob man lieber zupft, wachst oder mit threading die unliebsamen Härchen entfernt. Ich bevorzuge seit jeher die Pinzette, es besteht da auch keine Faltengefahr, yay. Scharfe, dünngeformte Pinzetten, die auch die feinsten Haare erfassen, sind die besten. Am besten auch nie mit “Überzupfen” anfangen und die natürliche Brauenform beibehalten!

Es besteht noch die Möglichkeit, überstehende, lange Haare mit einer Nagelschere oder speziellen Brauenscheren zu trimmen,, dabei immer nach oben kämmen, nie nach unten! (Dazu gibt es auch Videos auf Youtube) Ich mache das selten bis gar nicht; wenn ein Haar sehr stört, ich es aber nicht zupfen will, zum Beispiel.

Auf alle Fälle empfehle ich ein Spooly (=altes, sauberes Mascarabürstchen), oder einen Brauenkamm. Hilft die Haare in Form zu legen und beim Verblenden nach  dem Auffüllen der Brauen.

Für einen problemlosen Auftrag des Puders, bzw. zum Verblenden des Stiftes, eignet sich ein abgeschrägter oder sehr flacher, schmaler Pinsel am besten. Die Striche sollten leicht und kurz geführt werden, um die Brauen kontrolliert zu definieren.

Brauenstift/Brauenpuder: Beide Optionen für sich allein oder in Kombination sind möglich, es gibt unzählig viel Auswahl an Stiften. Während man als Brauenpuderersatz durchaus einen matten Lidschatten verwenden kann, ist ein spezieller Brauenstift dennoch ratsam, da diese härter sind als etwa brauner Kajal!

Um sein Werk für den Tag zu fixieren gibt es wieder einiges an Auswahl. Ob man eher der Wachstyp oder wie ich der klare Brauengel-Fan ist, ist reine Geschmackssache!

Meine Auswahl an Lieblingstools, um meine Augenbrauen in Form zu halten:

Jep, das essence Brauenset ist schon ziemlich verbraucht, runtergefallen ist es auch mal – was für eine bescheidene Verpackung! Auch Brauengel und –stift sind beide von essence. Ich persönlich benutze ausschließlich Pinzette um unerwünschte Härchen loszuwerden, diese von ebelin finde ich sehr gut! Außerdem noch ein relativ softer, abgeschrägter Pinsel (viele nehmen da auch den neuen essence gel eyeliner Pinsel) und ein in Winkel gebogenes Bürstchen.

Ich habe fast meine ganzen Teenager Jahre damit verbracht, die richtige Form für mich zu finden und bin inzwischen seit einigen Jahren zufrieden mit der “dichten” Version, es passt einfach besser zu meinem Gesicht bzw. den fülligen Haaren.

Ein paar Richtlinien zur Formfindung:

Natürlicherweise ist die ideale Form für jeden Menschen anders. Ideal ist eine Augenbraue  am Augeninnenwinkel am breitesten und wird zur Endspitze hin dünner. Wenn man sich sehr unsicher ist, wird geraten Profis als erstes ran zu lassen. Ich hatte aber nie professionelles Shaping und lebe auch noch 😉

Um die Länge, Breite etc. selbst ganz leicht festzustellen braucht ihr nur einen Pinsel mit langem Stiel und einen Spiegel:

  1. Der Beginn der Augenbraue sollte beim Augeninnenwinkel, in einer Linie mit dem jeweiligen Nasenflügel liegen – hier kommt der Pinselstiel ins Spiel. An der Nase anlegen und schon seht ihr, ob zu viel gezupft wurde oder Monobrow-Gefahr besteht 😉
  2. Der höchste Punkt des Brauenbogens sollte auf einer Linie mit dem äußeren Rand der Iris liegen, wenn man geradeausschaut (bzw. kann man das Ende des Stiels wieder bei der Nase anlegen)
  3. Das dünne Ende der Braue sollte idealerweise auf einer Linie mit dem Augenaußenwinkel und dem Nasenflügel liegen.

Ich habe jetzt mal meine Nase nicht ins Bild mit aufgenommen, aber ich bin wirklich ganz zufrieden damit, wie brav meine Brauen auf diesen Linien liegen.

Zur Farbe:

Die Farbe der Brauen hängt klar von von der eigenen Haarfarbe ab, um es natürlich aussehen zu lassen. Das heißt, wer schwarze Haare hat und sich Platinblond färbt, müsste eigentlich auch seine Brauen bleichen 😉

Wer sehr helle Haare hat, kann für ein natürliches Ergebnis auf ein ein bis zwei Nuancen dunklere Farbe zurückgreifen, bei dunklen Haaren ein bis zwei Nuancen heller. Als Tipp für Schwarzhaarige: Niemals schwarz nachmalen! (Außer man steht wirklich auf diesen Look.) Ein Braunschwarz bzw. dunkles Braun schaut natürlicher aus.

Jetzt bleibt noch die Frage: Puder oder Stift?

Für sehr definierte Brauen eignet sich meist ein Stift in der passenden Farbe am besten, für ein sehr natürliches Ergebnis, dass lediglich die kahlen Stellen ausfüllen soll, ist Brauenpuder/Lidschatten euer Freund. Für ein langanhaltendes, definiertes Ergebnis ist eine Kombination aus beiden empfehlenswert.

Jetzt aber mal, wie ich anfange, wenn ich sehr exakte (für meine Verhältnisse) und nicht extrem ge-arch-te Brauen haben möchte (jaa, das ist ja das Tolle, man kann mit etwas Übung die Form variieren!):

Ich bürste die Härchen leicht mit dem Spooly vor – wobei ich anmerken muss, dass sogar einige Härchen der Brauen bei mir “gewellt” sind *lockenpower* haha – und beginne leicht strichelnd zwei parallele Linien am Brauen”körper” bzw. den Ansatz des Endes mit dem Brauenstift vorzuzeichnen.

Wichtig: Für ein natürliches Ergebnis NICHT ganz vorne am Ansatz mit dem Vorzeichnen beginnen!

Diese Linien des Brauenstiftes mit dem abgeschrägten Pinsel verwischen, dann mit der helleren Farbe des Brauenpuders die kahlen Stellen mit kurzen leichten Strichen ausfüllen, mit der dunkleren Farbe, mit längeren, präzisen Strichen die Spitze nachziehen.

Ich benutze gerne eine hellere und eine dunklere Puderfarbe, um den Brauen mehr Dimension zu verleihen. Im Alltag verzichte ich meist auf den Brauenstift und zeichne nur mit dem Puder vor. Danach gehe ich mit dem lash & brow gel leicht drüber – zu viel und die Haare wirken einfach zu gegelt – und bürste nochmal mit dem Spooly durch. Die Farbe und das Gel sollten sich sehr ebenmäßig verteilen. Ich lasse dabei immer noch den ganz vordersten Teil des Brauenbeginns außen vor. Wer mag, kann auch diesen Teil wie beschrieben ausfüllen, ich finde aber, es sieht meist unnatürlich und angemalt aus. Bei mir besonders.

Et voilà, natürlich, aber geformt und verdichtet, so hab ich’s gern:

Abschließend lässt sich sagen: Alle Richtlinien sind genau das – man kann sich danach richten oder nicht. Ob man alle Woche mal wachst oder täglich zupft, auf dünne Dietrich Brauen steht etc., bleibt einem selber überlassen.

Ich hoffe, diese ganze Litanei war für einige hilfreich, oder ihr konntet den einen oder anderen Tipp mitnehmen.

And Don’t forget: Eyebrows aren’t supposed to be twins –
they are sisters 🙂

Wie pflegt ihr das Haar im Gesicht? Findet ihr “Brauenkunde” wichtig? Wachsen, zupfen oder Profibehandlung? Bzw. interessieren euch derartige Bascis-Beiträge? Würd mich über Auskünfte freuen! 🙂

Na, dann wünsch ich fröhliches Zupfen und Stricheln!

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